
Waffenstillstandsverhandlungen während eskalierendem Konflikt
Thailand und Kambodscha werden morgen entscheidende Gespräche in Malaysia führen, um ihren viertägigen Militärkonflikt zu lösen. Beide Nationen bestätigten ihre Teilnahme nach intensiven diplomatischen Bemühungen.
Nächtliche Kampfhandlungen dauern an
Trotz der geplanten Verhandlungen gingen Artilleriegefechte in der Nacht nahe der umstrittenen Grenzregion weiter. Kambodschanische Behörden forderten Zivilisten auf, Schutz zu suchen, während mehrere Krankenhäuser Patienten evakuierten. Thailand meldete einen militärischen Todesfall, obwohl vollständige Opferzahlen fehlen.
Gegenseitige Vorwürfe
Das kambodschanische Verteidigungsministerium behauptet, thailändische Kräfte hätten einen Panzereinbruch versucht, während Thailand sagt, Kambodscha habe zivile Gebiete mit Raketenartillerie angegriffen. Beide Länder beschuldigen sich gegenseitig der Beschädigung eines Tempels in der umstrittenen Zone.
Internationale Vermittlungsbemühungen
US-Präsident Trump äußerte sich optimistisch über einen bevorstehenden Waffenstillstand nach getrennten Gesprächen mit beiden Führern. "Thailand und Kambodscha wollen sofortigen Frieden", twitterte Trump. Während Kambodschas Premierminister Hun Manet einem Waffenstillstand zustimmte, machte Thailands suspendierte Premierministerin Paetongtarn Shinawatra Gespräche vom Ende der Angriffe auf Zivilisten abhängig.
Humanitäre Krise
Der Konflikt forderte mindestens 34 Todesopfer und vertrieb etwa 200.000 Menschen - die schwerste bilaterale Konfrontation seit zehn Jahren. Der unmittelbare Auslöser war der Tod eines kambodschanischen Soldaten im Mai, obwohl Grenzstreitigkeiten auf koloniale Demarkationen zurückgehen, als Kambodscha unter französischer Herrschaft stand.
Historischer Kontext
Der Grenzkonflikt zwischen Kambodscha und Thailand resultiert aus ungelösten territorialen Ansprüchen des 19. Jahrhunderts. Frankreich etablierte die aktuelle Grenze durch Verträge zwischen 1867-1907 während seiner Kolonialherrschaft in Indochina. Das Urteil des Internationalen Gerichtshofs von 1962, das Kambodschas Anspruch auf den Preah-Vihear-Tempel bestätigte, bleibt umstritten. Seitdem kommt es zu periodischen Kämpfen, darunter große Konfrontationen zwischen 2008-2011.