Präsident Trump hat geplante Zollerhöhungen für chinesische Importe um 90 Tage verschoben und damit eine Eskalation der Handelskonflikte verhindert. Der Schritt folgt früheren Zollsenkungen und ermöglicht weitere Verhandlungen.

Vorübergehende Entspannung im Handelskrieg
US-Präsident Donald Trump hat eine geplante Erhöhung der Einfuhrzölle auf chinesische Waren um 90 Tage verschoben und damit eine mögliche Eskalation des anhaltenden Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verhindert. Die Entscheidung wurde über Trumps Truth Social-Plattform bekannt gegeben, nur Stunden vor dem Stichtag, der die Zölle deutlich über den derzeitigen Satz von 30% hätte anheben können.
Hintergrund des Handelsstreits
Diese Entwicklung folgt auf Monate erhöhter Handelsspannungen, in denen US-Zölle auf chinesische Waren bei 145% ihren Höchststand erreichten, während chinesische Vergeltungszölle auf amerikanische Produkte 125% betrugen. Diese extremen Maßnahmen hatten Bedenken hinsichtlich eines vollständigen Zusammenbruchs der Handelsbeziehungen aufkommen lassen. Während die EU, Japan und andere Nationen Vereinbarungen zur Vermeidung der höchsten Zölle ausgehandelt hatten, hatte China bis vor kurzem ähnliche Abkommen abgelehnt.
Aktuelle Entwicklungen und Vereinbarungen
Im Mai 2025 vereinbarten beide Nationen eine Senkung der Zölle - die USA senkten ihre Sätze auf 30% und China auf 10%. Darauf folgte im Juni eine Vereinbarung, in der die USA zusagten, Beschränkungen für Computerchiptechnologie und Ethanexporte zu lockern, während China besseren Zugang für amerikanische Unternehmen bei der Suche nach Seltenen Erden versprach.
Offene Fragen und künftige Verhandlungen
Trotz dieser Zugeständnisse bleiben grundlegende Meinungsverschiedenheiten ungelöst. Die USA kritisieren weiterhin Chinas Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums und staatliche Subventionen für chinesische Unternehmen, was nach Ansicht Washingtons zu unfairem globalem Wettbewerb führt. Die 90-tägige Verlängerung schafft Atempause für Verhandlungen und ebnet möglicherweise den Weg für einen Gipfel zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Amerikanische Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in China haben die Verzögerung begrüßt, während sie auf eine dauerhaftere Lösung des Handelsstreits warten.