Napoleons Diamantbrosche, die er bei Waterloo verlor, wurde für 3,8 Millionen Euro bei Sotheby's Genf versteigert. Das historische Stück war über 200 Jahre in preußischem Besitz und übertraf alle Schätzungen bei weitem.
Historisches Napoleonschmuckstück bricht Auktionsrekorde
Eine Diamantbrosche, die Napoleon Bonaparte während seiner dramatischen Flucht nach der Schlacht von Waterloo im Jahr 1815 verlor, wurde bei Sotheby's in Genf für erstaunliche 3,8 Millionen Euro versteigert und übertraf damit die vorherigen Schätzungen bei weitem. Das historische Schmuckstück, das auch als Anhänger getragen werden kann, enthält einen ovalen Diamanten von mehr als 13 Karat, umgeben von kleineren geschliffenen Diamanten, und repräsentiert eines der bedeutendsten napoleonischen Artefakte, das in den letzten Jahren auf den Markt gekommen ist.
Die Waterloo-Verbindung
Die Reise der Brosche vom Schlachtfeld zum Auktionshaus umfasst mehr als zwei Jahrhunderte europäischer Geschichte. Laut Sotheby's historischen Archiven wurde das Juwel unter Napoleons persönlichen Besitztümern in Kutschen gefunden, die im Schlamm stecken blieben, während er vor britischen und preußischen Truppen nach seiner endgültigen Niederlage bei Waterloo floh. 'Diese Brosche repräsentiert eine greifbare Verbindung zu einem der entscheidendsten Momente in der europäischen Geschichte,' sagte ein Sprecher von Sotheby's.
Die Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815 markierte das endgültige Ende von Napoleons Herrschaft und der Napoleonischen Kriege, was zu seiner zweiten Abdankung und Verbannung nach St. Helena führte. Die Brosche wurde angeblich als Kriegsbeute vom preußischen Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher mitgenommen und blieb mehr als 200 Jahre im Besitz des preußischen Herrscherhauses Hohenzollern, bevor sie in Privatsammlungen gelangte.
Rekordverdächtiger Verkauf
Die Auktionsergebnisse überraschten Experten, wobei der endgültige Preis etwa 3,8 Millionen Euro erreichte - fast das Zwanzigfache der höchsten vorherigen Schätzung von 220.000 Euro. 'Angesichts des jüngsten Diebstahls im Louvre und der erneuten globalen Faszination für napoleonischen Schmuck überrascht es mich nicht, dass die Brosche majestätische 3,8 Millionen Euro eingebracht hat,' erzählte ein Diamantexperte der Associated Press.
Der Käufer wurde nur als privater Sammler identifiziert, wobei sowohl Käufer als auch Verkäufer anonym bleiben wollten. Die gleiche Auktion umfasste auch ein weiteres bedeutendes napoleonisches Stück - einen 132-Karat-Beryll in Grün, den Napoleon angeblich während seiner Krönung im Jahr 1804 trug. Der Beryll wurde für etwa 873.000 Euro verkauft, mehr als das Siebzehnfache seiner Höchstschätzung.
Historischer Kontext und Bedeutung
Napoleon Bonaparte bleibt eine der einflussreichsten Figuren in der europäischen Geschichte. Der französische General krönte sich 1804 selbst zum Kaiser und kontrollierte ausgedehnte Gebiete in Europa, einschließlich der Niederlande. Seine Herrschaft umfasste zahlreiche militärische Kampagnen und tiefgreifende Reformen, darunter die Einführung des Katasters und obligatorischer Nachnamen.
Diese Auktion folgt auf einen weiteren bedeutenden Verkauf von Napoleons persönlichen Besitztümern im Juni 2025, darunter Gegenstände wie ein mit Soße befleckter Ärmel einer roten Samtjacke, Geschirr, Schwerter und sogar seine Scheidungspapiere von Kaiserin Joséphine. 'Diese Artefakte bieten einzigartige Einblicke in das persönliche Leben eines Mannes, der das moderne Europa prägte,' bemerkte ein Experte für historische Artefakte.
Der Zeitpunkt dieses rekordverdächtigen Verkaufs fällt mit einem erneuten Interesse an königlichem und historischem Schmuck nach dem Diebstahl letzten Monat im Louvre in Paris zusammen, bei dem acht königliche Juwelen - darunter Ohrringe, die Napoleon seiner zweiten Frau Marie Louise schenkte - gestohlen wurden. Diese Kombination aus historischer Bedeutung, königlicher Herkunft und aktuellen Ereignissen schuf den perfekten Sturm für Auktionserfolg.
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