EU schlägt Sanktionen gegen Israel wegen Gaza-Krieg Menschenrechtsverletzungen vor

EU schlägt Aussetzung von Handelsvorteilen und Sanktionen gegen israelische Minister wegen Menschenrechtsverletzungen im Gaza-Krieg vor, erfordert einstimmige Zustimmung der Mitgliedstaaten.

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EU-Kommission ergreift historische Maßnahmen gegen israelische Politik

Die Europäische Kommission hat beispiellose Sanktionen gegen Israel vorgeschlagen, was eine bedeutende Verschiebung im EU-Ansatz zum anhaltenden Gaza-Konflikt markiert. Die Maßnahmen umfassen die Aussetzung von Handelsvorteilen unter dem EU-Israel-Assoziierungsabkommen und Sanktionen gegen zwei israelische Minister und gewalttätige Siedler.

Handelsbeziehungen unter Prüfung

Die vorgeschlagene Aussetzung der Handelsvorteile würde israelische Agrarexporte in die EU betreffen, einschließlich Datteln, Früchten und anderen Produkten. Die EU ist Israels größter Handelspartner und repräsentiert 32% des israelischen Warenhandels. Nach Kommissionsschätzungen könnte die Aussetzung Israel etwa 227 Millionen Euro pro Jahr kosten.

"Das Ziel ist nicht, Israel zu bestrafen," erklärte EU-Außenchefin Kaja Kallas, "Das Ziel ist, die Situation vor Ort zu verbessern."

Gezielte Sanktionen und politischer Druck

Die Kommission zielt speziell auf ultrarechte Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich ab, deren extreme Äußerungen dafür kritisiert wurden, dass sie einer Zwei-Staaten-Lösung im Wege stehen. Die Niederlande haben bereits Einreiseverbote gegen beide Minister verhängt.

Gewalttätige Siedler und zehn Hamas-Mitglieder stehen ebenfalls auf der vorgeschlagenen Sanktionsliste. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist jedoch die einstimmige Zustimmung aller 27 EU-Mitgliedstaaten erforderlich, was sich bei früheren Diskussionen als schwierig erwiesen hat.

Politische Bedeutung und internationale Reaktion

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, bisher als Freundin Israels bekannt, hat ihre Position unter Druck linker Parteien im Europäischen Parlament verschoben. Dies stellt eine bedeutende politische Entwicklung für die deutsche Christdemokratin dar.

Israels Minister Gideon Sa'ar verurteilte die Vorschläge auf Social-Media-Plattform X als "moralisch und politisch gestört" und hoffte, dass EU-Mitgliedstaaten die Maßnahmen wie bisher blockieren würden.

Die Kommission betont, dass sie hofft, die Sanktionen niemals umsetzen zu müssen, und bevorzugt, dass Israel auf politischen Druck reagiert, indem mehr Nahrungsmittel nach Gaza gelassen werden und Siedlungspolitik eingestellt wird.