EU-Kommissionschefin Von der Leyen verspricht schnelleren Ausstieg aus russischem Öl nach Trump-Gespräch, mit 19. Sanktionspaket gegen Energie, Banken und Krypto-Umgehung.

EU-Kommission verspricht schnellere Energietrennung von Russland
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich verpflichtet, den Ausstieg aus russischen Öl- und Gasimporten zu beschleunigen, nachdem ein entscheidendes Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump stattgefunden hat. Das Gespräch, von Von der Leyen als "gutes Gespräch" beschrieben, konzentrierte sich auf die Intensivierung des wirtschaftlichen Drucks auf Moskau durch koordinierte Maßnahmen.
Neunzehntes Sanktionspaket unmittelbar bevorstehend
Die Kommission wird bald ihr 19. Sanktionspaket vorlegen, das sich auf den russischen Energiesektor, das Bankensystem und Kryptowährungskanäle richtet, die zur Umgehung bestehender Beschränkungen genutzt werden. "Russlands Kriegswirtschaft, die durch Einnahmen aus der Ölindustrie aufrechterhalten wird, finanziert das Blutvergießen in der Ukraine," betonte Von der Leyen in ihrer Twitter-Ankündigung.
Aktueller Zeitplan und Herausforderungen
Nach bestehenden EU-Plänen sollten russische Ölimporte Ende 2027 vollständig eingestellt werden. Der Druck aus Washington und die anhaltende Konfliktsituation haben jedoch eine Überprüfung dieses Zeitplans veranlasst. Trotz erheblicher Reduzierungen seit der Invasion 2022 zeigen EU-Daten, dass 2024 noch 13 Millionen Tonnen russisches Rohöl und 52 Milliarden Kubikmeter Gas europäische Märkte erreichten.
Transatlantische Koordination
Der Schritt folgt auf Trumps jüngste Forderungen, dass NATO-Verbündete den Kauf russischen Öls vollständig einstellen. US-Finanzminister Bessent hatte zuvor angezeigt, dass Washington bereit ist, Zölle auf Länder zu erheben, die russisches Öl importieren, vorbehaltlich der europäischen Zusammenarbeit. EU-Gesandter David O'Sullivan reiste Anfang dieses Monats nach Washington, um neue Sanktionsansätze zu koordinieren.
Widerstand innerhalb der EU
Ungarn und die Slowakei bleiben die Haupthemmnisse für eine vollständige Energietrennung, pflegen enge Beziehungen zu Moskau und sind in erheblichem Maße von russischem Öl abhängig. Das vorherige Sanktionspaket, das im Juli nach slowakischem Widerstand verabschiedet wurde, richtete sich gegen russische Banken und chinesische Finanzinstitute, die bei der Sanktionsumgehung helfen.
Der beschleunigte Zeitplan stellt eine bedeutende Verschiebung in der europäischen Energiesicherheitsstrategie dar, die wirtschaftlichen Druck mit geopolitischen Notwendigkeiten im anhaltenden Konflikt abwägt.