Philippinen protestieren gegen Chinas Plan für Naturreservat am Scarborough Shoal, nennen es rechtswidrige Verletzung von Manilas ausschließlicher Wirtschaftszone nach internationalem Recht.

Maritime Spannungen eskalieren um Scarborough Shoal
Die Philippinen haben einen scharfen Protest gegen Chinas Ankündigung eingelegt, ein "Naturreservat" bei Bajo de Masinloc, international bekannt als Scarborough Shoal, einzurichten, und bezeichnen den Schritt als Verstoß gegen internationales Recht. Das umstrittene Atoll liegt laut dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Manilas.
Souveränitätsansprüche und diplomatische Reaktion
In einer offiziellen Erklärung erklärte das philippinische Außenministerium: "Bajo de Masinloc ist ein langjähriger und integraler Bestandteil der Philippinen, über den sie Souveränität und Gerichtsbarkeit ausüben. Die Philippinen haben ebenfalls die ausschließliche Befugnis, Umweltschutzgebiete über ihrem Hoheitsgebiet und relevanten maritimen Zonen einzurichten." Das Ministerium bestätigte, dass es einen formellen diplomatischen Protest gegen das einlegen werde, was es als "illegitime und rechtswidrige Handlung Chinas" bezeichnete.
Historischer Kontext und regionale Spannungen
Der Scarborough Shoal ist seit 2012 ein Brennpunkt des Streits im Südchinesischen Meer, als chinesische Schiffe philippinische Behörden daran hinderten, chinesische Fischer festzunehmen, die angeblich illegal Riesenmuscheln und Korallen ernteten. Die Region ist reich an mariner Biodiversität, hat aber unter Überfischung und Umweltzerstörung gelitten.
Der philippinische Botschafter in Washington, Jose Romualdez, charakterisierte Chinas jüngsten Schritt als strategische Positionierung: "Während Peking versuchte, den Schritt als Umweltschutzbemühung darzustellen, ist es offensichtlich ein weiteres Manöver, um ihren 10-Striche-Linien-Anspruch zu rechtfertigen."
Internationales Recht und Schiedsverfahren
Die Philippinen beriefen sich auf den Schiedsspruch von 2016 des Ständigen Schiedshofs, der feststellte, dass Chinas Ansprüche im Südchinesischen Meer nach UNCLOS keine rechtliche Grundlage haben. Nationaler Sicherheitsberater Eduardo Año betonte, dass echter Umweltschutz Zusammenarbeit erfordert und nicht einseitige Handlungen, die den Zugang philippinischer Fischer einschränken.
Der Nationale Sicherheitsrat bezeichnete die chinesische Erklärung als "offenkundig illegal" und direkte Bedrohung der philippinischen Souveränität und forderte Peking auf, sich an internationales Seerecht zu halten und Manilas Gerichtsbarkeit über das Gebiet zu respektieren.