Deutsche Polizei hat sieben ukrainische Verdächtige der Nord Stream-Sabotage von 2022 identifiziert, mit sechs Haftbefehlen und einem Verdächtigen im Kampf gefallen. Beweise deuten auf mögliche Beteiligung der ukrainischen Regierung durch offiziell ausgestellte Pässe mit fiktiven Namen hin.

Durchbruch in Nord Stream-Pipeline-Untersuchung
Die deutsche Bundespolizei hat einen bedeutenden Durchbruch in der fast dreijährigen Untersuchung der Nord Stream-Pipeline-Sabotage erzielt. Laut Berichten deutscher Medien haben die Behörden alle Verdächtigen identifiziert, die an der Zerstörung der kritischen Gasinfrastruktur beteiligt waren.
Zusammensetzung des Sabotageteams
Die Untersuchung zeigt, dass der Sabotageeinsatz von einem hochspezialisierten ukrainischen Kommandoteam bestehend aus sieben Mitgliedern durchgeführt wurde. Das Team umfasste mehrere Taucher, einen Sprengstoffexperten, einen Koordinator und einen Skipper. Alle Verdächtigen sind ukrainische Staatsbürger, die von einer gecharterten Segelyacht namens Andromeda aus operierten.
Deutsche Behörden haben sechs Haftbefehle für die Besatzungsmitglieder erlassen, während ein Verdächtiger, Vsevelod K., nach Untersuchungen niederländischer Medien an der Front gefallen sein soll.
Jüngste Festnahmen und Beweise
Letzte Woche haben italienische Behörden einen ukrainischen Mann, Serhii K., festgenommen, der vermutlich der Koordinator des Sabotageeinsatzes war. Der Verdächtige wurde während eines Urlaubs in Italien ergriffen. Ein weiterer Schlüsselverdächtiger, Yurii T. aus Odessa, wurde durch Fingerabdruckbeweise identifiziert, die während eines früheren Besuchs in den Niederlanden gesammelt wurden und mit Abdrücken auf dem Sabotageschiff übereinstimmten.
Das Team umfasste Valeria T., das einzige weibliche Besatzungsmitglied, das den ukrainischen Frauenrekord im Tiefseetauchen hält, und Volodymyr Z., der in Polen lebte, bevor er mit Hilfe eines ukrainischen Verteidigungsattachés floh.
Vermutliche Regierungsverbindungen
Ermittler entdeckten, dass das Team mit zwei Sätzen gefälschter Pässe reiste. Sie führten komplett gefälschte rumänische Pässe sowie ukrainische Pässe mit fiktiven Namen mit sich, die dennoch offiziell von ukrainischen Behörden ausgestellt worden waren. Diese Beweise deuten auf mögliche Verbindungen zur ukrainischen Regierung hin.
Während sowohl der ukrainische Präsident Zelensky als auch der ehemalige Oberbefehlshaber Zaluzhny Kenntnis von der Operation bestritten haben, deuteten Quellen des niederländischen Geheimdienstes an, dass Zaluzhny an den Planungsphasen beteiligt war.
Geopolitische Implikationen
Die Nord Stream-Pipelines, die ein deutsch-russisches Milliarden-Euro-Energieprojekt darstellten, wurden im September 2022 zerstört, kurz bevor die alternative Route Baltic Pipe in Betrieb ging. Die Sabotage ereignete sich während erhöhter Spannungen nach der russischen Invasion in der Ukraine und veränderte die europäische Energiesicherheitslandschaft erheblich.
Die deutsche Untersuchung dauert noch an, während schwedische und dänische Behörden ihre Untersuchungen im Februar 2024 ohne Identifizierung der Täter eingestellt haben.