
Strategische Siedlungserweiterung bedroht palästinensische Staatlichkeit
Israels Regierung treibt das umstrittene E1-Bauprojekt im besetzten Westjordanland voran, ein jahrzehntealter Konfliktherd. Finanzminister Bezalel Smotrich kündigte die Genehmigung von über 3000 Siedlerwohnungen zwischen Ost-Jerusalem und Ma'ale Adumim an.
Geopolitische Auswirkungen
Das E1-Gebiet ist seit den 1990er Jahren aufgrund seiner strategischen Lage umstritten. Bebauung würde Nord- und Süd-Westjordanland physisch trennen und Ost-Jerusalem - die vorgeschlagene Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates - umschließen. Smotrich bezeichnete diesen Schritt als "Zionismus in seiner besten Form" und erklärte, er würde "die Idee eines palästinensischen Staates begraben".
Internationaler Widerstand
Frühere Regierungen hatten das Projekt unter Druck der USA, EU und UN auf Eis gelegt, die warnten, es würde die territoriale Kontinuität für einen palästinensischen Staat unmöglich machen. Peace Now berichtet, dass der Plan eine 33%ige Erweiterung von Ma'ale Adumim darstellt und durchgehende israelische Bebauung schafft, die palästinensische Bevölkerungszentren teilt.
Eskalation der Spannungen
Die Ankündigung folgt auf zunehmende Gewalt im Westjordanland seit Oktober 2023. B'Tselem dokumentiert Rekordvertreibungen von Palästinensern, wobei Siedlerangriffe Ernten, Vieh und Infrastruktur zerstören. Der palästinensische Analyst Xavier Abu Eid verurteilte den Schritt als "Lackmustest für den Friedensprozess" und stellte fest, dass Israel seine territorialen Ambitionen nicht mehr verbirgt.
Rechtlicher Kontext und Demografie
Israel eroberte das Westjordanland 1967, wo etwa 600.000 Siedler neben 3 Millionen Palästinensern leben. Der Internationale Gerichtshof bestätigt, dass Siedlungen gegen internationales Recht verstoßen, obwohl Israel die Gebiete als "umstritten" bezeichnet.