Der US-Pass ist auf Platz 12 der weltweiten Rangliste abgesunken und zum ersten Mal seit 20 Jahren nicht mehr in den Top-10. US-Reisende haben nun visumfreien Zugang zu 180 Ländern.

US-Pass verliert an Stärke im Jahr 2025
In einem historischen Wandel, der sich verändernde globale Beziehungen widerspiegelt, ist der US-Pass zum ersten Mal in der 20-jährigen Geschichte des Henley Passport Index aus den Top-10 der stärksten Pässe der Welt gefallen. Der US-Pass belegt nun weltweit Platz 12, gleichauf mit Malaysia, und bietet visumfreien Zugang oder Visum bei Ankunft zu 180 von 227 Reisezielen weltweit.
Von Platz eins auf Platz zwölf in einem Jahrzehnt
Dies stellt einen dramatischen Rückgang für die Stärke des US-Passes dar. Im Jahr 2014 belegte der US-Pass noch den begehrten ersten Platz zusammen mit dem Vereinigten Königreich, mit Zugang zu 184 Ländern. Die aktuelle Platzierung markiert die niedrigste jemals für den US-Pass in der Geschichte des Index verzeichnete Position. 'Dies zeigt eine grundlegende Veränderung der globalen Mobilität und Soft Power,' sagt Christian Kaelin, Vorsitzender von Henley & Partners, dem Unternehmen, das den Index erstellt. 'Länder, die Offenheit und Zusammenarbeit fördern, gewinnen an Boden, während Länder, die sich auf alte Privilegien verlassen, zurückfallen.'
Wichtige Faktoren hinter dem Rückgang
Mehrere aktuelle internationale Politikänderungen haben zum Rückgang des US-Passes beigetragen. Im April 2025 beendete Brasilien sein visumfreies Programm für US-Bürger, was bedeutet, dass US-Reisende nun Visa für das südamerikanische Land beantragen müssen. China schloss die USA auffälligerweise von seiner wachsenden Liste visumfreier Länder aus, obwohl es visumfreien Zugang zu mehreren anderen Ländern gewährte, darunter Brasilien, Argentinien, Chile, Peru und Uruguay.
Zusätzliche Einschränkungen von Papua-Neuguinea, Myanmar, Somalia und Vietnam haben die US-Reisefreiheit weiter eingeschränkt. Diese Veränderungen spiegeln wider, was Experten als wachsende isolationistische Tendenz in der US-Außenpolitik beschreiben. 'Die USA schneiden im Henley Openness Index auf Platz 77 schlecht ab, wobei nur 46 Nationalitäten visumfreien Zugang erhalten, verglichen mit den 180 Zielen, die ihre Bürger erreichen können,' bemerkt ein Sprecher von Henley & Partners.
Asiatische Dominanz bei Passstärke
Während die USA zurückfallen, dominieren asiatische Länder weiterhin die Spitze der Pass-Rangliste. Singapur behält seine Position als stärkster Pass der Welt mit visumfreiem Zugang zu 193 Ländern, gefolgt von Südkorea (190 Länder) und Japan (189 Länder). Europäische Pässe aus Deutschland, Italien, Luxemburg, Spanien und der Schweiz bleiben stark mit breitem internationalem Zugang.
Die Niederlande belegen einen geteilten fünften Platz mit Belgien, Frankreich und Österreich, mit visumfreiem Zugang zu 187 Zielen. 'Die Verschiebung spiegelt sich verändernde globale Reiseeinflüsse und diplomatische Beziehungen wider,' erklärt ein Reiserichtlinienanalyst. 'Asiatische Pässe gewinnen an Bedeutung, während traditionelle westliche Mächte reduzierte Mobilitätsprivilegien erfahren.'
Chinas wachsender Einfluss
Im Gegensatz zum US-Rückgang setzt China seinen stetigen Aufstieg in der Pass-Rangliste fort. Von Platz 94 im Jahr 2015 ist China auf Position 64 in der Rangliste 2025 gestiegen. Diese Verbesserung spiegelt Chinas aktives Streben nach größerer internationaler Beteiligung und diplomatischer Reichweite wider. 'Chinas wachsende Passstärke zeigt den zunehmenden globalen Einfluss des Landes und seine Bemühungen, stärkere internationale Beziehungen aufzubauen,' beobachtet ein Experte für internationale Beziehungen.
Auswirkungen auf US-Reisende
Der Rückgang der Passstärke hat greifbare Auswirkungen auf US-Reisende. Laut Henley & Partners sind Anträge von US-Bürgern, die eine zweite Staatsbürgerschaft suchen, im Jahr 2025 im Vergleich zum gesamten Vorjahr um 67% gestiegen. Dieser beispiellose Anstieg deutet auf wachsende Besorgnis unter Amerikanern über ihre abnehmende Reisefreiheit hin.
Am unteren Ende der Rangliste bleibt Afghanistan der schwächste Pass der Welt mit Zugang zu nur 24 visumfreien Zielen, gefolgt von Syrien und Irak. Die Kluft zwischen den stärksten und schwächsten Pässen bleibt breit, was breitere globale Ungleichheiten in Mobilitätsrechten widerspiegelt.
Der Henley Passport Index, der 199 Pässe und 227 Reiseziele auf der Grundlage von Daten der International Air Transport Association analysiert, dient als wichtiger Indikator für globale Mobilitätstrends und internationale Beziehungen. Die neueste Rangliste legt nahe, dass Länder, die offene Grenzen und internationale Zusammenarbeit anstreben, zunehmend mit größerer Reisefreiheit für ihre Bürger belohnt werden.