Revolution im Kampf gegen Plastikmüll
The Ocean Cleanup hat seine größte Flotte von Roboter-Barrieren in ozeanischen Wirbeln weltweit eingesetzt, was eine bedeutende Eskalation im Kampf gegen Plastikverschmutzung darstellt. Diese U-förmigen Barrieren, einige über 2,2 Kilometer lang, werden aktiv von Unterstützungsschiffen durch Gebiete mit hoher Plastikkonzentration wie den Great Pacific Garbage Patch gezogen.
So funktioniert die Technologie
Das System nutzt schwimmende Barrieren mit untergetauchten "Röcken", die Plastik in eine zentrale Auffangzone leiten. Solarbetriebene Sensoren überwachen die Müllsammlung in Echtzeit, während spezielle Fluchtluken Meereslebewesen die sichere Flucht ermöglichen. Jedes System kann Mikroplastik bis 1 cm sowie größeren Müll wie Geisternetze erfassen. "System 03 ist unser bisher effizientestes Design", sagt Boyan Slat, Gründer von The Ocean Cleanup.
Fluss-Interzeptoren: Plastik an der Quelle stoppen
Gleichzeitig erweitert die Organisation ihre Flusstechnologie. Maßgeschneiderte Lösungen wie Interceptor-Barrikaden in Guatemala und Original-Interzeptoren in Südostasien operieren jetzt an 20 Standorten in neun Ländern. Der kürzlich installierte Interceptor 021 am Motagua-Fluss in Guatemala fing während starken Regens Anfang dieses Jahres 1,4 Millionen kg Müll in nur wenigen Stunden.
Meilensteine der Säuberung
Seit Juni 2025 hat The Ocean Cleanup über 30 Millionen kg Plastik aus Ozeanen und Flüssen entfernt. Ihr Dashboard zeigt fast 500.000 kg, die allein vom System 03 aus dem Great Pacific Garbage Patch extrahiert wurden. Aktuelle Innovationen umfassen größere Maschenweiten in Auffangzonen zur Minimierung von Beifang.
Globale Expansion
Neue Partnerschaften mit Kia und eine Spende von 25 Millionen US-Dollar von Airbnb-Mitgründer Joe Gebbia beschleunigen die Einsätze. Ziel ist der Betrieb von zehn Ozeansystemen bis 2026. Flussoperationen expandieren mit kürzlichen Installationen im thailändischen Chao Phraya und indonesischen Cisadane. "Interceptor-Technologie ist nicht universell", erklärt Projektleiter Felix Orlin.
Umweltauswirkungen und Zukunft
Wissenschaftler bewerten weiterhin potenzielle Ökosystemauswirkungen. The Ocean Cleanup reagierte mit Marine Animal Safety Hatches (MASH) und durchlässigeren Barrieren. Die Organisation entwickelt nun KI-gesteuerte Systeme und Produkte aus recyceltem Ozeanplastik. Angesichts von jährlich 500-2500 Milliarden Dollar Schäden an Meeresökosystemen durch Plastik repräsentiert dieses Projekt eine der weltweit größten Umweltrettungsmissionen.