Britische Vize-Premierministerin tritt nach Steuerkontroverse zurück
Angela Rayner, die Vize-Premierministerin des Vereinigten Königreichs, ist von ihrem Amt zurückgetreten, nachdem Enthüllungen über nicht gezahlte Steuern auf einen Immobilienkauf bekannt wurden. Die Labour-Politikerin reichte ihren Rücktritt bei Premierminister Keir Starmer am 5. September 2025 ein, nachdem sie zugab, zu wenig Grunderwerbsteuer für ihr Zweitheim gezahlt zu haben.
Komplexe Familiensituation als Begründung
Rayner räumte am Mittwoch ein, zu wenig Steuern gezahlt zu haben, schob den Fehler jedoch ihren Rechtsberatern zu, die angeblich ihre "komplexe Familiensituation" nicht berücksichtigt hätten. Laut ihrer Aussage war während ihrer Scheidungsvereinbarung 2023 vereinbart worden, dass ihre Kinder aufgrund der besonderen Bildungsbedürfnisse ihres Sohnes im Familienhaus bleiben würden.
Die Immobilie wurde auf den Namen ihres Sohnes übertragen, obwohl sowohl Rayner als auch ihr Ex-Mann weiterhin zeitweise dort wohnten. Im Mai kaufte sie eine andere Immobilie und zahlte Steuern zu einem niedrigeren Satz als für Zweitwohnsitze erforderlich.
Politische Auswirkungen für Starmer-Regierung
Premierminister Starmer steht nach Rayners Abgang vor erheblichen politischen Herausforderungen. Der Rücktritt kommt genau zu dem Zeitpunkt, als die Labour-Regierung "Phase zwei" ihrer Agenda startete und versprach, Wahlversprechen "zu liefern, zu liefern und zu liefern".
Rayners Abgang schafft ein Machtvakuum innerhalb der Labour Party und droht, Starmers Gesetzgebungsagenda zu untergraben. Der Premierminister hatte Rayner zuvor als potenzielle Rivalin angesehen, nachdem er sie während seiner Zeit als Oppositionsführer erfolglos zu marginalisieren versucht hatte.
In den letzten Wochen hatte es in britischen Medien Spekulationen über einen möglichen vorzeitigen Abgang Starmers gegeben, wobei Rayner als seine wahrscheinliche Nachfolgerin positioniert war. Diese Bedrohung ist jetzt neutralisiert, wenn auch zu erheblichen politischen Kosten für die Regierung.
Quelle: BBC News