Tödlicher Angriff auf palästinensisches Flüchtlingslager
Ein israelischer Luftangriff traf am Dienstag, dem 18. November 2025, das palästinensische Flüchtlingslager Ein el-Hilweh im Südlibanon. Nach Angaben libanesischer Behörden kamen dabei mindestens 13 Menschen ums Leben. Der Angriff ereignete sich in der Nähe der Hafenstadt Sidon, wo Rettungskräfte unter schwerem Rauch und Zerstörung zum Ort des Geschehens eilten.
Militärische Rechtfertigung und Leugnungen
Die israelische Armee erklärte, der Angriff habe Hamas-Mitglieder gegolten, 'die in einem Trainingskomplex operierten, der für die Planung von Angriffen gegen Israel genutzt wurde'. Hamas-Funktionäre bestritten diese Behauptungen jedoch umgehend und nannten sie 'Erfindungen und Lügen', wobei sie behaupteten, das Ziel sei eigentlich ein 'offenes Sportfeld' gewesen. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) behaupteten, Maßnahmen ergriffen zu haben, um zivile Opfer zu minimieren, einschließlich des Einsatzes von Präzisionsmunition und Luftüberwachung.
Humanitäre Krise in Ein el-Hilweh
Ein el-Hilweh ist das größte palästinensische Flüchtlingslager im Libanon, in dem etwa 60.000-70.000 vertriebene Palästinenser in dicht gedrängten, improvisierten Gebäuden leben. Das Lager ist durch zusätzliche Flüchtlinge aus Syrien seit 2011 auf fast 120.000 Einwohner angewachsen. Das 1948 vom Internationalen Roten Kreuz gegründete Lager wird historisch als 'Zone des Unrechts' beschrieben, da libanesische Sicherheitskräfte es nicht betreten dürfen.
Regionale Spannungen eskalieren
Dieser Angriff stellt eine bedeutende Eskalation der grenzüberschreitenden Spannungen zwischen Israel und dem Libanon dar. Obwohl es ein offizielles Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hisbollah sowie zwischen Israel und der Hamas gibt, führt Israel weiterhin regelmäßige Luftangriffe im Libanon durch. 'Dieser Vorfall zeigt, wie zerbrechlich die derzeitigen Waffenstillstandsvereinbarungen tatsächlich sind', bemerkte ein anonymer regionaler Sicherheitsanalyst. Hamas und Hisbollah halten ihre Allianz aufrecht, wobei jüngste Konferenzen eine fortlaufende Koordination gegen Israel zeigen.
Internationale Reaktionen und Opferdetails
Libanesische Gesundheitsbehörden bestätigten die Zahl der Todesopfer, machten jedoch keine Unterscheidung zwischen Militanten und Zivilisten. Notfallhilfeteams arbeiteten sich durch enge Straßen, um Opfer zu evakuieren, wobei Aufnahmen mehrere Krankenwagen zeigten, die Verletzte transportierten. Der Angriff fand außerhalb einer Moschee im belebten Lager statt, was Bedenken über mögliche zivile Opfer in dem dicht besiedelten Gebiet aufkommen lässt.
Dieser Vorfall setzt das Muster israelischer Angriffe im Libanon fort, seit der Konflikt mit der Hisbollah nach dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 eskalierte. Die anhaltende Gewalt hat eine komplexe Sicherheitssituation entlang der israelisch-libanesischen Grenze geschaffen, mit vertriebenen Bevölkerungsgruppen auf beiden Seiten und anhaltenden diplomatischen Herausforderungen.