Grenzkonflikt zwischen Kambodscha und Thailand eskaliert

Artilleriegefechte zwischen Kambodscha und Thailand dauern an. Thailands kommissarischer Premierminister warnt vor Krieg. Massenevakuierungen im Gange. Reisewarnungen auf höchste Stufe angehoben.

Erneuter Artillerie-Austausch an umstrittener Grenze

Zum zweiten Tag in Folge kam es zu schweren Artilleriegefechten zwischen kambodschanischen und thailändischen Truppen entlang ihrer umstrittenen Grenzregion. Bei Gefechten in den frühen Morgenstunden wurden Raketenartillerie und schwere Waffen eingesetzt, wobei sich beide Länder gegenseitig beschuldigen, die Feindseligkeiten begonnen zu haben.

Opfer und Evakuierungen

Kambodschanische Behörden bestätigen mindestens einen zivilen Todesfall, während Thailand in den letzten Tagen 15 Tote meldet. Thailands kommissarischer Premierminister Phumtham Wechayachai warnte, dass diese Zusammenstöße zu einem vollständigen Krieg eskalieren könnten. Massive Evakuierungen sind im Gange, wobei Kambodscha 1.500 Grenzbewohner verlegt und Thailand etwa 100.000 Menschen aus Konfliktgebieten.

Jahrhundertealter Territorialstreit

Die aktuelle Gewalt geht auf einen 120 Jahre alten Grenzkonflikt zurück, der auf den Französisch-Siamesischen Vertrag von 1904 zurückgeht. Der Internationale Gerichtshof (IGH) sprach den Preah-Vihear-Tempel 1962 Kambodscha zu, aber umliegende Gebiete bleiben umstritten. Spannungen entzündeten sich bereits Anfang des Jahres neu, als thailändische Soldaten im Februar kambodschanischen Touristen verboten, ihre Nationalhymne im Tempelkomplex Ta Moan zu singen.

Internationale Reaktion

Die Niederlande haben eine Reisewarnung der höchsten Stufe für Reisen in die Grenzregionen ausgesprochen. Etwa 1.000 niederländische Touristen halten sich noch in Thailand und Kambodscha auf, obwohl sich keine in aktiven Konfliktzonen befinden. Rettungsdienste haben bisher keine Hilfsersuche niederländischer Staatsbürger erhalten.

Lily Varga

Lily Varga ist eine ungarische Journalistin, die sich der Berichterstattung über Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit widmet. Ihre Arbeit verstärkt die Stimmen marginalisierter Gruppen und treibt wichtige Diskussionen über Gleichberechtigung voran.

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