Neue Nachbeben erschüttern Ostafghanistan
Ostafghanistan hat neue Nachbeben nach dem verheerenden Erdbeben vom Sonntagabend der Stärke 6,0 erlebt. Das jüngste Nachbeben maß 5,4 auf der Richterskala und traf Südostafghanistan, was Befürchtungen aufkommen lässt, dass die Zahl der Todesopfer erheblich steigen könnte.
Widersprüchliche Opferberichte
Die Taliban-Regierung meldet 2.205 Tote durch das Erdbeben, während UN-Beamte derzeit 1.368 Tote schätzen. Die Diskrepanz in den Zahlen spiegelt die Herausforderungen bei der Koordination von Rettungsmaßnahmen in den abgelegenen Bergregionen der Provinzen Kunar und Nangahar wider.
Geologischer Kontext
Afghanistan liegt in einer der seismisch aktivsten Regionen der Welt aufgrund der Kollision tektonischer Platten, die das Hindukusch-Gebirge bildeten. Die Region hat in den letzten Jahrzehnten mehrere große Erdbeben erlebt, darunter ein Beben der Stärke 7,5 im Oktober 2015, bei dem in der Region fast 400 Menschen ums Leben kamen.
Rettungsschwierigkeiten
Rettungsteams stehen vor erheblichen Hindernissen beim Erreichen der betroffenen Gebiete aufgrund beschädigter Infrastruktur, unwegsamen Geländes und anhaltender politischer Instabilität. Internationale Hilfsorganisationen koordinieren Hilfsmaßnahmen, aber der Zugang bleibt in vielen abgelegenen Dörfern eingeschränkt.
Laut geologischen Experten spielt die Tiefe der seismischen Aktivität eine entscheidende Rolle für das Ausmaß der Oberflächenschäden. Flachere Erdbeben verursachen in der Regel mehr Zerstörung trotz niedrigerer Magnitudenwerte.