Großes Subduktionsbeben
Ein massives Erdbeben der Stärke 8,8 erschütterte am 29. Juli 2025 die russische Halbinsel Kamtschatka und wurde zum sechststärksten je gemessenen Beben. Das Beben ereignete sich um 23:24 UTC in 20,7 km Tiefe entlang des Kurilen-Kamtschatka-Grabens, wo die Pazifische Platte mit etwa 80 mm/Jahr unter die Nordamerikanische Platte abtaucht.
Tsunami-Warnungen im Pazifikraum
Tsunami-Warnungen wurden im gesamten Pazifikraum ausgegeben, wobei Japan fast 2 Millionen Küstenbewohner evakuierte. Wellen erreichten 1,3 Meter in Japan, 5 Meter in Severo-Kurilsk (Russland) und 1,74 Meter in Hawaii. Die US-Westküste verzeichnete Wellen bis zu 1 Meter. Russische Behörden riefen auf den Kurilen-Inseln den Notstand aus, nachdem Hafeninfrastruktur beschädigt wurde.
Begrenzte Schäden dank Tiefe
Trotz seiner Stärke blieben die Schäden relativ gering aufgrund mehrerer Faktoren: die Tiefe des Bebens (20,7 km), sein Standort in einer dünn besiedelten Region und moderne Baustandards. Seismologin Pauline Kruiver erklärte: "Das Bebengebiet ist dünn besiedelt. Daher scheinen die Schäden beherrschbar."
Historischer Kontext
Diese Region erlebte 1952 das Beben von Severo-Kurilsk (Stärke 9,0) und ein Ereignis 1923 (Stärke 8,4). Das Beben von 2025 schloss eine seismische Lücke zwischen diesen historischen Brüchen. Der USGS meldete Verschiebungen bis zu 8,7 Metern entlang eines 600 km langen Verwerfungssegments.
Fortlaufende Risiken
Über 50 Nachbeben über Stärke 5,0 folgten, darunter ein signifikantes M6,9-Ereignis. Geologin Anouk Beniest warnte: "Es könnte noch Spannung im System sein, also könnten weitere Beben folgen." Die Bebensequenz begann mit Vorbeben, einschließlich eines M7,4-Ereignisses am 20. Juli.