Druck auf EU-US-Handelsverhandlungen steigt mit nahender Frist am 9. Juli

EU-Führungskräfte verhandeln dringend über Handelsabkommen mit den USA vor der Frist am 9. Juli, um 50% Zölle zu vermeiden. Deutschland drängt auf sofortige Einigung, Frankreich warnt vor Handelskriegen in der NATO. Trump drohte Spanien während des NATO-Gipfels mit Doppelzahlungen.
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Kritischer EU-Gipfel befasst sich mit Handelsabkommen-Frist

Europäische Führungskräfte führen dringende Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten, während die Frist für ein neues Handelsabkommen am 9. Juli schnell näher rückt. Deutschland drängt die EU, umgehend eine Einigung zu erzielen, um verheerende Zölle von 50% auf europäische Exporte zu vermeiden. Die EU hat Gegenmaßnahmen im Wert von 15 Milliarden Euro vorbereitet, die amerikanische Waren treffen würden, sollten die Verhandlungen scheitern.

Trumps NATO-Bemerkungen erhöhen den Druck

Während des NATO-Gipfels bezeichnete Präsident Trump Spanien als einziges Mitglied, das sich weigert, die neue Verteidigungsausgabennorm von 5% zu erfüllen. Er drohte mit einem bilateralen Handelsabkommen, das Spanien zu doppelten Beiträgen zwingen würde. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez betonte, dass Handelspolitik ausschließlich von der EU-Kommission in Brüssel bestimmt wird.

Divergierende europäische Strategien

Der französische Präsident Emmanuel Macron warnte vor einem Handelskrieg innerhalb des NATO-Bündnisses. Der deutsche Bundeskanzler Merz kritisierte die EU-Verhandlungsstrategie als übermäßig komplex und plädierte für eine Konzentration auf Schlüsselsektoren wie Automobil, Chemie, Pharmazie und Maschinenbau - Branchen, die für die deutsche Wirtschaft lebenswichtig sind.

Zeitdruck bei Verhandlungen

EU-Beamte räumen die Möglichkeit einer Fristverlängerung über den 9. Juli hinaus ein, um "Unsicherheiten zu beseitigen", obwohl sie eine Lösung vor dem Stichtag bevorzugen. Der niederländische geschäftsführende Ministerpräsident Schoof plädierte für gemäßigte Verhandlungen: "Wir müssen Ruhe bewahren, aufrührerische Rhetorik vermeiden und ordentlich mit den Amerikanern verhandeln, um das beste Ergebnis zu erzielen - 0% Zölle." Seit Januar 2025 sind die durchschnittlichen US-Zölle laut OECD-Daten von 2,5% auf 27% gestiegen, den höchsten Stand seit über einem Jahrhundert.