Dutzende Migranten im Ärmelkanal gerettet, ein Toter

Ein Toter und 61 Gerettete nach dem Untergang eines Migrantenbootes im Ärmelkanal. Französische und britische Behörden warnen vor den Gefahren der Überfahrt, die in diesem Jahr einen Rekord an Versuchen verzeichnet.
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Beim Untergang eines Migrantenbootes im Ärmelkanal ist in der vergangenen Nacht ein Mensch ums Leben gekommen. Zudem wurden 61 Migranten aus dem Wasser gerettet, wie die französische Seebehörde in einer Pressemitteilung mitteilte.

Die französischen Behörden erhielten in der Nacht die Meldung über die Abfahrt eines Migrantenbootes in Richtung Vereinigtes Königreich. Das Boot war überfüllt und geriet bald in Schwierigkeiten, woraufhin es brach und sank.

Mehrere Schnellboote wurden eingesetzt, um die Menschen schnell aus dem Wasser zu holen. Für eine Frau kam die Hilfe zu spät: sie wurde bewusstlos im Wasser treibend gefunden und an Bord eines französischen Rettungsschiffes für tot erklärt.

Eine Mutter und ein Kind mit Unterkühlungserscheinungen wurden per Helikopter in ein Krankenhaus in Boulogne-sur-Mer gebracht. Die britische Küstenwache half ebenfalls bei der Rettung der Migranten.

Die französische Seebehörde warnt vor den Gefahren der Überfahrt: der Ärmelkanal ist eine der am stärksten befahrenen Schifffahrtsrouten der Welt, und das Wetter ist oft ungünstig. "Es ist ein besonders gefährlicher Abschnitt der Nordsee, selbst wenn das Meer ruhig erscheint."

Trotzdem versuchen immer mehr Migranten die Überfahrt, oft in überfüllten und zu kleinen Booten. Britische Medien berichten, dass in diesem Jahr mindestens zehn Migranten bei dem Versuch, das Vereinigte Königreich zu erreichen, ums Leben kamen.

Laut Zahlen des britischen Innenministeriums haben seit Beginn dieses Jahres mindestens 12.000 Menschen den Ärmelkanal überquert, über 40 % mehr als im Vorjahr.

Seit 2018 werden die Überfahrtszahlen erfasst, und noch nie haben so viele Migranten in den ersten vier Monaten des Jahres den Kanal in kleinen Booten überquert. Der britische Premierminister Starmer will gegen Schleuserbanden vorgehen und das Problem als Terrorismus bekämpfen.