
Kontroverse um Air India-Absturzuntersuchung
Zwei große indische Pilotenverbände haben vorläufige Untersuchungsergebnisse zum Absturz von Air India Flug 171 zurückgewiesen. Die Katastrophe am 12. Juni 2025 mit einer Boeing 787-8 Dreamliner forderte 260 Todesopfer, als das Flugzeug in einem dicht besiedelten Gebiet nahe dem Flughafen Ahmedabad abstürzte.
Umstrittene Beweise
Laut dem am Samstag veröffentlichten Bericht wurde die Kraftstoffzufuhr kurz nach dem Start unerwartet abgeschnitten. Cockpit-Aufzeichnungen zeigen, wie ein Pilot fragte, warum der andere den Kraftstoff abgestellt habe, worauf dieser dies verneinte. Nach zehn Sekunden wurde der Kraftstoff wiederhergestellt, aber nur ein Motor gewann vor dem Aufprall volle Leistung zurück.
Reaktionen der Verbände
Die Indian Air Line Pilots Association (ALPA) kritisierte die "Geheimniskrämerei" der Untersuchung ohne Pilotenvertretung. Die Indian Commercial Pilots Association (ICPA) wies "unbegründete Andeutungen" über Selbstmord zurück. Beide Gruppen fordern mehr Transparenz.
Sicherheitshintergrund der Boeing 787
Dieser Vorfall ist der erste Totalschaden einer Dreamliner seit 2011. Die 787 hatte 2013 Batteriebrände, die zu weltweiten Stilllegungen führten. Boeings fortschrittliche Verbundstruktur und elektrische Systeme sind technologisch wegweisend, obwohl Produktionsqualitätsprobleme Lieferungen verzögerten.
Experten betonen, dass Kraftstoffschalter normalerweise nur im Notfall verwendet werden. Die Untersuchung konzentriert sich nun auf Wartungsprotokolle, Pilotenausbildung und Flugzeugsysteme.