Deutsche Staatsanwaltschaft: Verdächtiger des Messerangriffs in Bielefeld war IS-Mitglied

Deutsche Staatsanwälte bestätigen, dass der Verdächtige des Messerangriffs in einem Bielefelder Café ein IS-Mitglied war, das sich 2014 der Terrorgruppe anschloss. Der Syrer griff Fußballfans als Teil eines jihadistischen Auftrags an.
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IS-Verbindung bei Messerangriff in Bielefeld bestätigt

Die Bundesanwaltschaft hat bestätigt, dass der Verdächtige des letzten Monats in einem Café in Bielefeld festgenommenen Messerangriffs Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) war. Der 35-jährige syrische Staatsangehörige wird unter anderem wegen versuchten Mordes und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt.

Einzelheiten des Angriffs

Am 18. Mai 2025 ereignete sich in der Bar Cutie in Bielefeld im Nordwesten Deutschlands ein gewalttätiger Messerangriff. Der Täter verwendete einen modifizierten Gehstock mit versteckter Klinge, um Gäste anzugreifen, wobei fünf Menschen verletzt wurden - vier davon schwer. Die Bar war zum Zeitpunkt des Angriffs mit Anhängern des örtlichen Fußballvereins Arminia Bielefeld gefüllt.

Terroristischer Hintergrund des Verdächtigen

Den Staatsanwälten zufolge schloss sich der Verdächtige 2014 dem IS an und diente der Terrororganisation bis zum Frühjahr 2016. In dieser Zeit arbeitete er als Wächter und Grenzpatrouille in Rakka, Syrien - der ehemaligen De-facto-Hauptstadt des IS-Kalifats. Deutschen Medienberichten zufolge beantragte der Mann 2023 Asyl in Deutschland.

Jihadistisches Motiv

Die Staatsanwaltschaft erklärte, der Angriff sei von jihadistischer Ideologie motiviert gewesen. Der Täter habe "im Namen des IS" und als Teil eines "globalen heiligen Krieges" so viele zufällige deutsche Bürger wie möglich töten wollen. Dies ist einer der bedeutendsten terroristischen Vorfälle in Deutschland in den letzten Jahren.

Festnahme und Gerichtsverfahren

Nach dem Angriff flüchtete der Verdächtige, wurde aber zwei Tage später in der Nähe von Düsseldorf von Spezialpolizeieinheiten festgenommen. Er erlitt während des Vorfalls Verletzungen, als Barbesucher zurückschlugen. Der Syrer bleibt in Untersuchungshaft und steht wegen mehrerer terrorismusbezogener Anklagen vor Gericht.

Kontext: IS-Bedrohung in Europa

Der Islamische Staat (IS) bleibt trotz des Verlusts seines territorialen Kalifats eine aktive globale Terrorbedrohung. Deutschland hat mehrere IS-bezogene Anschläge erlebt, darunter den LKW-Anschlag 2016 in Berlin mit 12 Toten. Sicherheitsbehörden überwachen weiterhin Hunderte bekannter islamistischer Extremisten im ganzen Land.