
Historischer Rahmen für Datenschutz in ganz Afrika etabliert
Die Afrikanische Union hat ein umfassendes Datenschutzgesetz nach dem Vorbild der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) verabschiedet. Diese bahnbrechende Gesetzgebung, die während des jüngsten AU-Gipfels gebilligt wurde, schafft einheitliche Datenschutzstandards in allen 55 Mitgliedstaaten. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der raschen digitalen Transformation Afrikas, mit jährlich 20% mehr Internetnutzern und wachsenden Bedenken hinsichtlich Datenmissbrauchs.
Wesentliche Bestimmungen der Gesetzgebung
Der neue Rahmen gewährt afrikanischen Bürgern mehrere Grundrechte, darunter:
- Ausdrückliche Einwilligungserfordernisse für die Datenerhebung
- Recht auf Zugang und Löschung personenbezogener Daten
- Meldepflicht bei Datenschutzverletzungen innerhalb von 72 Stunden
- Strenge Beschränkungen für internationale Datenübermittlungen
- Hohe Geldstrafen bis zu 4% des globalen Umsatzes
Umsetzungszeitplan und Herausforderungen
Die Mitgliedstaaten haben 18 Monate Zeit, nationale Aufsichtsbehörden einzurichten, bevor die Durchsetzung im November 2026 beginnt. Die AU wird eine kontinentale Aufsichtsbehörde in Addis Abeba einrichten. Herausforderungen sind unterschiedliche digitale Infrastrukturen und begrenzte Cybersicherheitsressourcen in einigen Regionen. Die Gesetzgebung baut auf der bestehenden AU-Konvention zur Cybersicherheit von 2014 auf.
Wirtschaftliche und globale Auswirkungen
Technologieunternehmen in Afrika müssen nun strenge Datenschutzanforderungen erfüllen. Große Unternehmen wie MTN, Safaricom und Jumia richten neue Compliance-Abteilungen ein. Die Gesetzgebung ermöglicht sicherere grenzüberschreitende Datenflüsse innerhalb Afrikas und entspricht internationalen Standards, was möglicherweise zu EU-Angemessenheitsbeschlüssen führen könnte. Experten prognostizieren, dass dies die digitale Wirtschaft Afrikas bis 2030 um 180 Milliarden US-Dollar ankurbeln könnte, während über 1,3 Milliarden Bürger geschützt werden.