Britische Spezialeinheiten erneut wegen Kriegsverbrechen unter Beschuss

Britische Spezialeinheiten werden wegen der Blockierung afghanischer Umsiedlungsanträge und mutmaßlicher Kriegsverbrechen, einschließlich der Hinrichtung unbewaffneter Zivilisten, untersucht.
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Ein Offizier der britischen Spezialeinheiten hat persönlich die Anträge von 1585 Afghanen blockiert, die sich im Vereinigten Königreich niederlassen wollten. Dies geht aus Dokumenten hervor, die im Rahmen einer gerichtlichen Untersuchung zu Kriegsverbrechen der UK Special Forces (UKSF) veröffentlicht wurden. Die Afghanen könnten Zeugen von Kriegsverbrechen gewesen sein, die britische Soldaten zwischen 2010 und 2013 begangen haben.

Die Afghanen, bekannt als die Triples, waren Kommandos und ihre Mitarbeiter, die den UKSF bei Operationen in Afghanistan halfen. Nach dem Abzug der internationalen Truppen im Jahr 2021 wollten viele von ihnen aufgrund der Bedrohung durch das Taliban-Regime im Vereinigten Königreich Zuflucht suchen. Alle Anträge wurden jedoch systematisch vom UKSF-Offizier blockiert.

Die Enthüllungen haben die britische Regierung in Verlegenheit gebracht. Interne Dokumente zeigen Bedenken über „automatische Ablehnungen“. Die BBC hatte zuvor aufgedeckt, dass UKSF-Soldaten bei Razzien unbewaffnete Zivilisten exekutierten und Berichte fälschten, um die Morde zu vertuschen.

Eine gerichtliche Untersuchung dieser Kriegsverbrechen hat nun auch die massenhafte Ablehnung afghanischer Umsiedlungsanträge ans Licht gebracht. Der verantwortliche Offizier könnte in die Verbrechen verwickelt sein, da die Verhinderung von Zeugenaussagen die Justiz behindern könnte.