Großbritannien und Mauritius unterzeichnen Abkommen über Chagos-Inseln nach Gerichtsentscheid

Großbritannien und Mauritius haben ein Abkommen über die Übertragung der Chagos-Inseln unterzeichnet, das einen jahrzehntelangen Streit beendet. Das Abkommen stellt sicher, dass die Militärbasis auf Diego Garcia für weitere 99 Jahre betrieben wird, vertriebene Bewohner der Insel jedoch nicht zurückkehren dürfen.
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Großbritannien und Mauritius haben eine Vereinbarung zur Übertragung der Chagos-Inseln an Mauritius unterzeichnet. Die Inseln standen seit 1814 unter britischer Herrschaft. Auf der größten Insel, Diego Garcia, befindet sich eine gemeinsame US-amerikanisch-britische Militärbasis.

Für den Bau der Basis musste damals die gesamte Bevölkerung der Inseln weichen. Rund 1.500 Bewohner wurden gewaltsam nach Mauritius, auf die Seychellen oder nach Großbritannien umgesiedelt.

Die Unterzeichnung des Abkommens wurde heute aufgrund einer gerichtlichen Anordnung verzögert. Ein anderer Richter hob die Blockade auf, sodass die Vereinbarung doch unterzeichnet werden konnte. Der Richter erklärte, eine Blockade würde die Interessen Großbritanniens 'erheblich schädigen'.

Der britische Premierminister Starmer betonte die Dringlichkeit des Abkommens und verwies auf Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Militärbasis. Er kritisierte Gegner der Übertragung und beschuldigte sie, mit Ländern wie Russland, China und Iran zusammenzuarbeiten.

Im Rahmen des Abkommens dürfen die ursprünglichen Bewohner—mit Ausnahme derer von Diego Garcia—zurückkehren. Großbritannien wird die Militärbasis für weitere 99 Jahre pachten, was die Rückkehr ehemaliger Bewohner von Diego Garcia verhindert.

Zwei Chagossianerinnen versuchten, das Abkommen zu stoppen, da die ursprünglichen Bewohner nicht ausreichend konsultiert worden seien. Sie zeigten sich enttäuscht über die Gerichtsentscheidung und lehnten eine Übertragung ihrer Rechte an Mauritius ab.