
Kaiserliche Schätze unter dem Hammer bei Sotheby's
Eine bemerkenswerte Sammlung von etwa hundert persönlichen Gegenständen Napoleons Bonaparte wird heute bei Sotheby's in Paris versteigert, mit Schätzungen über sieben Millionen Euro. Dieser beispiellose Verkauf umfasst intime Artefakte aus dem Leben des französischen Kaisers, darunter sein Feldbett, Scheidungsdokumente und einen mit Soße befleckten Ärmel seines ikonischen roten Samtrocks.
Das Kronjuwel: Napoleons Kaiserthron
Das Highlight der Auktion ist Napoleons Kaiserthron, den Sotheby's-Experte Louis-Xavier Joseph als "den letzten Thron in Privatbesitz" bezeichnete. Dieses bedeutende historische Artefakt befindet sich noch in Privatsammlungen, während andere in Museen wie dem Louvre ausgestellt sind. Der Thron symbolisiert Napoleons Selbstkrönung zum Kaiser Frankreichs 1804 und seine anschließende Herrschaft über weite Teile Europas, einschließlich der Niederlande.
Persönliche Artefakte enthüllen Privatleben
Zu den intimen Objekten gehören Napoleons handgeschriebenes Testament aus seinem Exil auf St. Helena nach der Schlacht von Waterloo 1815, der Schminktisch seiner Frau Joséphine und ihre Scheidungspapiere. Ein charakteristischer schwarzer Filzhut (Bicorne), Napoleons markante Kopfbedeckung, wird auf eine halbe Million Euro geschätzt. Die Sammlung stammt von einem 55-jährigen französischen Sammler, der als Teenager eine Faszination für den Militärführer entwickelte.
Napoleons komplexes Vermächtnis
Napoleon Bonaparte (1769-1821) bleibt eine der einflussreichsten historischen Figuren Europas. Seine autoritäre Herrschaft führte transformative Reformen wie Katastersysteme und verpflichtende Nachnamen ein, während er die französische Vorherrschaft über den Kontinent ausdehnte. Diese Fortschritte kamen mit enormen menschlichen Kosten - Millionen starben während der Napoleonischen Kriege, die europäische Grenzen und politische Landschaften neu gestalteten.
Wachsender Markt für Napoleon-Memorabilien
Diese Auktion setzt einen Trend hochpreisiger Napoleon-Artefaktverkäufe fort. Vor zwei Jahren erzielte ein weiterer Zweispitz über 2 Millionen Euro, während letzter Monat sein Zeremonialschwert 4,6 Millionen Euro einbrachte. Das anhaltende Sammlerinteresse unterstreicht Napoleons bleibendes Vermächtnis als militärisches Genie und umstrittener Imperialist, dessen Einfluss noch in modernen europäischen Rechts- und Verwaltungssystemen nachhallt.