
Die deutsche Polizei hat fünf Teenager festgenommen, die im Verdacht stehen, einer rechtsextremen terroristischen Zelle anzugehören. Die Verdächtigen sind zwischen 14 und 18 Jahre alt.
Vier der Festgenommenen werden des Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verdächtigt, der fünfte der Unterstützung einer solchen Vereinigung. Drei von ihnen sollen die Anführer der Gruppe gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft hat sie unter anderem wegen versuchten Mordes, Brandstiftung und Sachbeschädigung angeklagt.
Die Gruppe, die sich 'Die Letzte Verteidigungswelle' nannte, betrachtete sich als höchste Autorität zur Verteidigung der 'deutschen Nation'. Ihr Ziel war es, das demokratische System in Deutschland durch gewalttätige Aktionen, insbesondere gegen Migranten und politische Gegner, zu stürzen.
Die Gruppe setzte Brandstiftungen und Bombenanschläge auf Asylbewerberheime und linke Einrichtungen ein. Im Oktober letzten Jahres zündeten zwei Verdächtige ein Kulturzentrum in Brandenburg an, wobei mehr als eine halbe Million Euro Schaden entstanden. Im Januar versuchten zwei andere Mitglieder, in Thüringen ein Asylbewerberheim in Brand zu setzen, scheiterten aber und sprühten stattdessen Hakenkreuze und anti-migrantische Parolen.
Die Gruppe kommunizierte hauptsächlich über Chatgruppen, in denen sie den Nationalsozialismus verherrlichten und Gewalt propagierten. Etwa 200 Personen sollen an diesen Chats beteiligt sein. Mehr als 220 Polizisten waren an den Ermittlungen beteiligt, und Durchsuchungen wurden in Sachsen und Thüringen durchgeführt.