Hohe Spannung in Miami bei laufenden Friedensgesprächen

Die USA und die Ukraine führen weiterhin Friedensgespräche in Miami, wobei beide Seiten anerkennen, dass ein Kriegsende von Russland abhängt. Die Verhandlungen konzentrieren sich auf Sicherheitsrahmen und Abschreckungsmittel.

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Hohe Spannung in Miami bei laufenden Friedensgesprächen

Zum dritten Tag in Folge sind der US-Sondergesandte Steve Witkoff und ukrainische Unterhändler in intensive Gespräche in Miami, Florida, verwickelt, um einen Weg zum Frieden im russischen Krieg gegen die Ukraine zu finden. Die Gespräche, an denen auch Jared Kushner – der Schwiegersohn des ehemaligen Präsidenten Donald Trump – beteiligt ist, stellen eine der bedeutendsten diplomatischen Bemühungen des Jahres 2025 dar, um den Konflikt zu beenden, der Europa seit 2022 heimsucht.

Beide Seiten sind sich in einem grundlegenden Prinzip einig: 'Ein Ende des Krieges hängt von der Bereitschaft Russlands ab, Frieden zu schließen,' wie Witkoff auf der Social-Media-Plattform X erklärte. Diese Erkenntnis unterstreicht die zentrale Herausforderung, vor der die Unterhändler stehen – während die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten Rahmenbedingungen für den Frieden vorbereiten können, muss Moskau letztlich wählen, seine Aggression zu beenden.

Die Verhandlungen in Miami: Was steht auf dem Spiel?

Die Gespräche in Miami folgen auf ein kritisches fünftägiges Treffen zwischen Witkoff, Kushner und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am vergangenen Dienstag in Moskau. Dieses Treffen, von russischen Funktionären als 'nützlich, konstruktiv und bedeutungsvoll' beschrieben, aber letztlich ohne Durchbruch, bildete die Grundlage für die aktuellen amerikanisch-ukrainischen Gespräche.

Ukrainische Vertreter bei den Gesprächen in Miami sind unter anderem der Verteidigungsminister Rustem Umerov und General Oleksandr Hnatov, Stabschef der ukrainischen Streitkräfte. Ihre Anwesenheit deutet auf die militärische Dimension dieser Verhandlungen hin, insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsregelungen für eine Nachkriegs-Ukraine.

Laut Quellen in der Nähe der Gespräche beschreiben beide Seiten die Verhandlungen als 'konstruktiv' und haben sich auf 'notwendige Abschreckungsmittel zur Gewährleistung eines nachhaltigen Friedens' geeinigt. Auffällig abwesend in offiziellen Erklärungen ist jedoch jede Erwähnung von 'Sicherheitsgarantien' – eine wichtige ukrainische Forderung, die formelle Zusagen westlicher Länder zur Verteidigung der Ukraine gegen künftige russische Aggressionen bringen würde.

Ukraines nicht verhandelbare Punkte: Souveränität und Sicherheit

In einer gemeinsamen Erklärung vom Donnerstag betonte Umerov erneut die Kernprioritäten der Ukraine: 'Unabhängigkeit, Schutz der Souveränität, Sicherheit der Bürger und eine wohlhabende demokratische Zukunft.' Diese Prinzipien stellen die roten Linien der Ukraine in jedem Friedensabkommen dar.

Die Gespräche haben Berichten zufolge Fortschritte bei der Entwicklung eines Sicherheitsrahmens für die Nachkriegs-Ukraine erzielt. Details bleiben jedoch streng geheim. Europäische Führungspersönlichkeiten, insbesondere der französische Präsident Emmanuel Macron, haben die Bedeutung von Sicherheitsgarantien betont. Während eines kürzlichen Besuchs in Peking erklärte Macron: 'Die Ukraine braucht Sicherheitsgarantien, um sicherzustellen, dass Russland nach einem Ende des Krieges nicht erneut angreift. Es ist wesentlich, dass die USA, Europa und die Ukraine zusammenarbeiten.'

Diese europäische Perspektive unterstreicht die wachsende Besorgnis über eine Marginalisierung in Verhandlungen zwischen Washington und Moskau. Ein russischer Diplomat beklagte kürzlich, dass europäische Verbündete Kiews 'fortlaufend Forderungen stellen, die für Moskau inakzeptabel sind' und 'Washington und Moskau nicht helfen, eine Lösung für ukrainische Fragen zu finden.'

Der Putin-Faktor und diplomatische Herausforderungen

Die Verhandlungen in Miami finden vor dem Hintergrund anhaltenden russischen militärischen Drucks statt. Trotz diplomatischer Bemühungen setzen russische Truppen offensive Operationen entlang der Frontlinien fort, in dem Versuch, mehr ukrainisches Territorium zu erobern, während die Gespräche weitergehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und europäische Führungspersönlichkeiten haben Putin wiederholt beschuldigt, Verhandlungen absichtlich zu verzögern und zu frustrieren, während er militärische Gewinne anstrebt. Dieses Muster hat frühere diplomatische Bemühungen geprägt, die letztlich alle keine nachhaltige Friedensvereinbarung erbracht haben.

Der Ansatz der Trump-Administration, der stark auf persönliche Diplomatie durch Figuren wie Witkoff und Kushner anstelle traditioneller State Department-Kanäle setzt, stellt einen signifikanten Bruch mit früherer amerikanischer Politik dar. Beide Männer haben keine Bestätigung durch den Senat für ihre Rollen, was Fragen über die formale Autorität ihrer diplomatischen Bemühungen aufwirft.

Ausblick: Der Weg zum Frieden

Während die Gespräche in Miami weitergehen, bleiben mehrere kritische Fragen unbeantwortet. Wird Russland ein Abkommen akzeptieren, das die ukrainische Souveränität über Gebiete, die derzeit von russischen Truppen besetzt sind, bewahrt? Welche Sicherheitsregelungen werden den Schutzbedarf der Ukraine befriedigen, ohne weitere russische Aggressionen auszulösen? Und wie werden europäische Länder in ein endgültiges Abkommen integriert?

Die Einsätze könnten nicht höher sein. Mit Hunderttausenden Toten, Millionen Vertriebenen und der europäischen Sicherheit, die durch fast drei Jahre Krieg grundlegend verändert wurde, stellen die Gespräche in Miami vielleicht die vielversprechendste diplomatische Öffnung seit Beginn des Konflikts dar. Aber wie Witkoffs Erklärung deutlich macht, hängt der Erfolg letztlich nicht davon ab, was in Florida geschieht, sondern von Entscheidungen, die im Kreml getroffen werden.

Für mehr Hintergrund zum Konflikt siehe Wikipedias Übersicht zum Russisch-Ukrainischen Krieg. Zusätzliche Berichterstattung über das Moskau-Treffen ist verfügbar von ABC News und Analyse des Friedensprozesses von USA Today.

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