
Ukrainisch-dänische Verteidigungspartnerschaft
Der ukrainische Waffenhersteller Fire Point hat Pläne angekündigt, Raketentreibstoffproduktionsanlagen in Dänemark zu errichten, was einen bedeutenden Meilenstein in der internationalen militärischen Zusammenarbeit darstellt. Dies stellt die erste bekannte Instanz dar, in der ein ukrainisches Verteidigungsunternehmen Waffenkomponenten im Ausland produziert, seit der russische Invasion 2022 begann.
Strategische Partnerschaftsentwicklung
Die Zusammenarbeit folgt der Ankündigung des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky im Juni, dass er mit mehreren NATO-Ländern, darunter Norwegen, Deutschland, Kanada und dem Vereinigten Königreich, über gemeinsame Waffenproduktionsvereinbarungen verhandele. Die dänische Partnerschaft bietet nun konkrete Umsetzung dieser diplomatischen Bemühungen.
Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen erklärte: "Dies stellt Unterstützung für die Ukraine in ihrem Kampf für Sicherheit, Unabhängigkeit und nicht zuletzt ihre Chance dar, in Frieden zu leben." Die dänische Regierung hat ein Gebiet in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts Skrydstrup für die ukrainische Treibstoffproduktionsanlage ausgewiesen, wo Dänemarks F-16-Kampfflugzeuge stationiert sind.
Russische Reaktion und diplomatische Spannungen
Russland hat heftig auf die dänische Erleichterung reagiert. Der russische Botschafter in Dänemark, Vladimir Barbin, erklärte: "Dänemark ist entschlossen, das Blutvergießen in der Ukraine fortzusetzen und befürwortet eine weitere unbegrenzte Eskalation des Konflikts. Es wird zunehmend schwieriger, Dänemark nicht als direkten Teilnehmer am Konflikt zu betrachten."
Seit der Invasion 2022 hat Dänemark laut dem dänischen Außenministerium etwa 9 Milliarden Euro militärische Hilfe an die Ukraine geleistet. Diese substantielle Unterstützung spiegelt Dänemarks Engagement für europäische Sicherheit und ukrainische Souveränität wider.
Flamingo-Raketenfähigkeiten
Fire Point ist der Entwickler der Flamingo-Marschflugkörper, Ukraines fortschrittlichstes Mittelstreckenwaffensystem. Diese Raketen, die reportedly erstmals am vergangenen Wochenende eingesetzt wurden, weisen eine beeindruckende Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern auf und verbessern erheblich Ukraines Schlagfähigkeit gegen russische Ziele.
Das Unternehmen steht jedoch unter der Aufsicht ukrainischer Antikorruptionsbehörden, die untersuchen, ob die Regierung in Bezug auf Preis- und Liefervereinbarungen getäuscht wurde. Es sind Fragen aufgetaucht, ob ein Miteigentümer des ehemaligen Filmstudios von Präsident Zelensky von diesen Arrangements profitierte.
Diese internationale Produktionsregelung stellt eine neue Phase der westlichen Unterstützung für die Ukraine dar, die über direkte Waffentransfers hinausgeht und nachhaltige Verteidigungsproduktionskapazitäten schafft.