
Neue Handelsabkommen gestalten Afrikas wirtschaftliche Zukunft
Die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone (AfCFTA) ist in ihre operative Phase eingetreten, was zu einem starken Anstieg des innerafrikanischen Exports geführt hat. Aktuelle Daten zeigen einen jährlichen Anstieg der Handelsvolumen um 22% seit Januar 2025, da in 54 teilnehmenden Ländern 90%ige Zollsenkungen in Kraft getreten sind.
Handelshemmnisse abbauen
Das wegweisende Abkommen beseitigt Zölle auf die meisten Waren und führt das Pan-Afrikanische Zahlungs- und Abwicklungssystem (PAPSS) ein, das Transaktionen in Landeswährungen ermöglicht. Dies kommt besonders kleinen Unternehmen wie ghanaischen Textilexporteuren zugute, deren grenzüberschreitende Verkäufe sich verdreifacht haben. "Vor AfCFTA dauerte der Export nach Nigeria 3 Wochen mit 15 Dokumenten. Jetzt sind es 5 Tage mit digitalem Papierkram", sagt der in Accra ansässige Hersteller Kofi Mensah.
Globaler Wirtschaftswandel
Der Zeitpunkt ist entscheidend, da das African Growth and Opportunity Act (AGOA)-Abkommen mit den USA dieses Jahr ausläuft. Während AGOA 2024 afrikanische Exporte im Wert von 10,8 Mrd. USD generierte, bietet AfCFTAs Infrastruktur nun alternative Märkte. Die neuen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU bieten zusätzlichen Zugang, wobei die afrikanischen Agrarexporte nach Europa in diesem Quartal um 17% gestiegen sind.
Herausforderungen bleiben
Trotz Fortschritten bestehen nichttarifäre Handelshemmnisse weiter. Das Afrikanische Handelsobservatorium meldete im ersten Quartal 2025 1200 regulatorische Hindernisse, hauptsächlich Zollverzögerungen. Schlechte Transportnetze erhöhen die Logistikkosten um 30-40%. "Wir benötigen mehr Investitionen in Häfen und Schienenwege, um das volle Potenzial der AfCFTA auszuschöpfen", betont AU-Handelskommissar Albert Muchanga.
Zukunftsaussichten
Die UN-Wirtschaftskommission für Afrika prognostiziert ein Wachstum des innerafrikanischen Handels um 52% bis 2030. Da die Afrikanische Export-Importbank diesen Monat Handelserleichterungsfonds in Höhe von 1 Milliarde USD startet, sagen Analysten voraus, dass sich der Export von Industriegütern innerhalb von fünf Jahren verdoppeln könnte, was globale Lieferketten neu gestalten würde.