EU und USA vor entscheidender Frist in Zollverhandlungen

Die EU bereitet sich auf mögliche Zolleskalation vor, während die Frist am 9. Juli in den Handelsgesprächen mit den USA näher rückt. Von der Leyen sucht Einigung, bereitet aber Gegenmaßnahmen vor.
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Transatlantische Handelskonflikte eskalieren

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat erklärt, die Europäische Union sei auf beide möglichen Ergebnisse vorbereitet, während die Frist am 9. Juli im Zollstreit mit den USA näher rückt. Die im April von US-Präsident Donald Trump verhängte 90-tägige Zollpause läuft nächste Woche aus und könnte neue Handelsschranken zwischen den größten Wirtschaftspartnern der Welt auslösen.

Verhandlungen intensivieren sich

EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič führt derzeit Gespräche in Washington, um eine Eskalation zu verhindern. Die Diskussionen konzentrieren sich auf die Lösung langjähriger Streitigkeiten, die die jährliche Handelsbeziehung im Wert von 1,5 Billionen Euro bedrohen. Von der Leyen betonte den dualen Ansatz der EU: "Wir wollen eine einvernehmliche Lösung, bereiten aber Gegenmaßnahmen für den Fall eines Scheiterns vor."

Historischer Kontext

Die EU-US-Handelsbeziehungen sind seit den ersten Zöllen der Trump-Regierung 2018 von wiederkehrenden Spannungen geprägt. Der aktuelle Konflikt folgt der Wiederwahl von Präsident Trump und einer erneuerten "America First"-Handelspolitik. Frühere Streitigkeiten betrafen Stahl-/Aluminiumzölle, Flugzeugsubventionen und Agrarmarktzugang, wobei beide Seiten Vergeltungsmaßnahmen verhängten.

Mögliche Folgen

Ein Scheitern der Verhandlungen könnte bewirken:

  • Wiedereinführung US-Zölle auf EU-Stahl (25%) und Aluminium (10%)
  • EU-Gegenmaßnahmen gegen US-Waren im Wert von 4 Milliarden Dollar
  • Störung integrierter Lieferketten
  • Steigende Verbraucherpreise auf beiden Kontinenten

Wirtschaftsführer warnen, dass Zolleskalation die Pandemie-Erholung untergraben und das westliche Bündnis schwächen könnte.

Benjamin Rossi
Benjamin Rossi

Benjamin Rossi ist ein italienischer Analyst, der sich auf europäische politische Trends spezialisiert hat. Seine aufschlussreiche Verfolgung kontinentaler Verschiebungen bietet einzigartige Perspektiven auf Regierungsführung und Gesellschaft.

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