Internationale Seeschifffahrts-Organisation genehmigt wegweisende Vorschriften für autonome Schiffe

Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation hat wegweisende Vorschriften für autonome Schiffe genehmigt, die Sicherheitsstandards für unbemannte Schiffe festlegen. Der Rahmen umfasst vier Autonomiestufen und wird bis 2032 verbindlich.
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Neue Ära für die Schifffahrt mit autonomen Schiffsregeln

Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) hat den ersten umfassenden Rechtsrahmen für autonome Schiffe offiziell genehmigt. Nach Jahren der Entwicklung und internationalen Zusammenarbeit legt der Maritime Autonomous Surface Ships (MASS) Code Sicherheitsstandards und Betriebsrichtlinien für unbemannte Schiffe in internationalen Gewässern fest.

Inhalt der Vorschriften

Der neue Rahmen behandelt vier Autonomiestufen: Schiffe mit automatisierten Prozessen (Grad 1), ferngesteuerte Schiffe mit Besatzung (Grad 2), ferngesteuerte Schiffe ohne Besatzung (Grad 3) und vollständig autonome Schiffe (Grad 4). Zu den wichtigsten Bestimmungen gehören:

  • Klare Verantwortlichkeiten für Fernoperatoren
  • Erweiterte Kollisionsvermeidungsanforderungen
  • Cybersicherheitsprotokolle für Steuerungssysteme
  • Umweltschutzstandards
  • Notfallverfahren für unbemannte Operationen

Umsetzungszeitplan

Der nicht verbindliche MASS-Code durchläuft ab 2026 eine Erfahrungssammelphase, bevor er 2032 verbindlich wird. Diese Übergangsphase ermöglicht es Schifffahrtsunternehmen, sich anzupassen und gleichzeitig Betriebsdaten zu sammeln. „Hier geht es darum, Innovationen zu ermöglichen und gleichzeitig unser Kernengagement für Sicherheit aufrechtzuerhalten“, erklärte der IMO-Generalsekretär.

Mehrere Länder, darunter Norwegen, Japan und Südkorea, haben bereits erfolgreiche Tests mit autonomen Schiffen durchgeführt. Die Yara Birkeland in Norwegen wurde 2020 zum ersten vollelektrischen autonomen Containerschiff der Welt.