Russland und Belarus starten Großübung nahe NATO-Grenzen

Russland und Belarus starten Zapad-2025 Militärübungen nahe NATO-Grenzen, woraufhin Polen seine Belarus-Grenze schließt. Die Übungen umfassen Atomwaffentraining nach Drohnenvorfällen.

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Strategische Übungen erhöhen Spannungen in Osteuropa

Russland und Belarus haben eine bedeutende gemeinsame Militärübung entlang ihrer Grenzen zu Polen und den baltischen Staaten begonnen, was sofortige Sicherheitsmaßnahmen der NATO-Mitglieder auslöste. Die Zapad-2025-Übungen, die vom 12. bis 16. September 2025 stattfinden, kommen zu einem besonders sensiblen Zeitpunkt nach jüngsten Drohneneinbrüchen in den polnischen Luftraum.

Grenzschließungen und erhöhte Alarmbereitschaft

Als Reaktion auf die militärischen Aktivitäten hat Polen seine Grenze zu Belarus auf unbestimmte Zeit geschlossen, einschließlich aller Zugverbindungen. Ministerpräsident Donald Tusk beschrieb die Übungen als "sehr aggressiv" und fand "sehr nah an der polnischen Grenze" statt. Innenminister Marcin Kierwiński erklärte, die Grenzen würden erst wieder geöffnet, wenn die Regierung sicher sei, "dass keine Bedrohung mehr für polnische Bürger besteht."

"Dies bringt uns einem bewaffneten Konflikt näher als je seit dem Zweiten Weltkrieg," warnte Tusk nach den jüngsten Drohnenvorfällen.

Übungsausmaß und nukleare Dimensionen

Laut litauischer Militärnachrichtendienste nehmen etwa 30.000 Soldaten an den Übungen teil, obwohl Russland und Belarus behaupten, weniger als 10.000 Soldaten seien beteiligt. Dies stellt eine signifikante Reduzierung gegenüber den 200.000 Soldaten dar, die an den Zapad-Übungen 2021 teilnahmen, die der russischen Invasion in der Ukraine vorausgingen.

Die Übungen umfassen nukleare Ausbildungskomponenten, wobei nuklearfähige Systeme in Belarus stationiert sind. Wie Russland-Korrespondent Geert Groot Koerkamp feststellte: "Es liegt nahe, dass der Einsatz von Atomwaffen Teil der Übung ist. In Belarus sind Atomwaffen stationiert als deutliches Signal Moskaus an den Westen."

Internationale Reaktionen und Sicherheitsmaßnahmen

NATO-Mitglieder haben mit erhöhter Wachsamkeit reagiert. Litauen hat die Grenzsicherheit verstärkt, während Frankreich und Deutschland zusätzliche Kampfflugzeuge nach Polen entsandt haben, um den östlichen Flankenschutz der NATO zu unterstützen. Der Suwalki-Korridor—eine strategische Landverbindung zwischen Belarus und der russischen Exklave Kaliningrad—steht unter besonderer Beobachtung.

Trotz der zunehmenden Spannungen äußerte die niederländische Übergangsregierung gemäßigte Besorgnis. Verteidigungsminister Brekelmans erklärte: "Dies entspricht dem, was Russland normalerweise tut. Es ist kein Grund, sehr gestresst zu sein." Außenminister Van Weel fügte hinzu, dass die Behörden Indikatoren überwachen, um zwischen Übungen und potenziellen Bedrohungen zu unterscheiden.

Die Zapad-2025-Übungen stellen die erste größere russisch-belarussische Militärkooperation seit der großangelegten russischen Invasion in der Ukraine 2022 dar und finden inmitten anhaltender regionaler Instabilität und Sicherheitsbedenken statt.

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