Kim Jong-un schüttelt Hand des südkoreanischen Parlamentspräsidenten

Nordkoreas Führer Kim Jong-un schüttelte die Hand des südkoreanischen Parlamentspräsidenten, ein symbolischer Durchbruch nach 18 Monaten ohne Kontakt zwischen den rivalisierenden Nationen.
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Historischer Händedruck bei Chinas Militärparade

In einer bemerkenswerten diplomatischen Entwicklung schüttelte Nordkoreas Führer Kim Jong-un die Hand des südkoreanischen Parlamentspräsidenten Woo Won-shik während der Militärparade in Peking anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs in Asien. Die unerwartete Geste erfolgte vor Beginn der Parade, bei der der chinesische Präsident Xi Jinping vom russischen Präsidenten Wladimir Putin und Kim Jong-un flankiert wurde.

Symbolischer Durchbruch in den interkoreanischen Beziehungen

Laut dem Büro des südkoreanischen Parlamentspräsidenten stellt dieser Händedruck den ersten hochrangigen Kontakt zwischen den beiden Koreas seit über 18 Monaten dar. Der Korea-Experte Remco Breuker beschrieb den Moment als "sehr substantiell und sehr symbolisch" und wies darauf hin, dass Nordkorea zuvor jegliche Beteiligung an seinem südlichen Rivalen abgelehnt hatte.

Die Bedeutung dieser Geste wird durch die jüngsten Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verstärkt. Nur Wochen zuvor hatte Nordkorea Raketentests als Reaktion auf gemeinsame Militärübungen der USA und Südkoreas durchgeführt, während südkoreanische Streitkräfte Warnschüsse abgaben, nachdem nordkoreanische Soldaten die entmilitarisierte Zone (DMZ) überquert hatten.

Hintergrund der koreanischen Teilung

Die koreanische Halbinsel ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 geteilt, wobei der 38. Breitengrad Nord- und Südkorea trennt. Der Koreakrieg (1950-1953) endete mit einem Waffenstillstand, aber ohne Friedensvertrag, so dass die beiden Nationen technisch gesehen noch immer im Kriegszustand sind. Die DMZ, die im Rahmen des koreanischen Waffenstillstandsabkommens eingerichtet wurde, bleibt eine der am stärksten befestigten Grenzen der Welt.

Aktuelle diplomatische Bemühungen

Südkoreas Präsident Lee Jae-myung hat die Verringerung der Spannungen mit Nordkorea zu einem wichtigen Wahlversprechen gemacht. Jüngste Bemühungen zeigten einige Fortschritte, als beide Länder Anfang August Propagandalautsprecher entlang ihrer Grenze entfernten. Die Spannungen eskalierte jedoch später in diesem Monat erneut mit nordkoreanischen Raketentests.

Der Händedruck kommt zu einer Zeit, in der beide Länder mit wirtschaftlichen Herausforderungen und internationalem Druck konfrontiert sind. Südkorea hat zu einem fortgesetzten Dialog aufgerufen, während Nordkorea unter der Führung von Kim Jong-un historisch widerstandsfähig gegen Engagement war.

Grace Almeida
Grace Almeida

Grace Almeida ist eine portugiesische Kulturkritikerin, die Kunst, Medien und gesellschaftliche Narrative durch aufschlussreiche Kommentare erforscht, die traditionelle und zeitgenössische Perspektiven verbinden.

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