
Algorithmische Governance im Aufwind
Von sozialhilfe in Berlin bis predictive policing in München: Algorithmen entscheiden zunehmend über öffentliche Ressourcen. Ein UN-Bericht 2025 zeigt, wie KI Justizsysteme beeinflusst—portugiesische Gerichte nutzen KI-gestützte Recidivism-Scores. Doch Systeme wie Detroits Gesichtserkennung diskriminieren Minderheiten: 68% mehr Fehler bei Schwarzen Bürgern.
Transparenzdefizite
Die EU-Algorithmenverordnung (2024) verpflichtet Behörden zur Offenlegung. Dennoch verweigerte Hamburg monatelang Einblick in seinen Wohnungsvergabecode. „Wenn Algorithmen demokratischer Kontrolle entzogen werden, verlieren wir Rechtsstaatlichkeit“, warnt Forscherin Lena Ulbricht. Selbst Richter in Rotterdam stützen Urteile auf undurchsichtige Risikobewertungen.
Ökologische und Ethische Kosten
Der Energieverbrauch ist enorm: New Yorks Sozialhilfe-Algorithmen verbrauchen Strom für 50 Haushalte. Kritiker fürchten Entpolitisierung—„Wir automatisieren Grundrechtsabwägungen“, so Ethikerin Ulbricht. Finnland setzt jetzt auf Mensch-KI-Kooperation, Kanada verlangt Folgenabschätzungen. Während Portugal KI-geschriebene Gesetze testet, bleibt die Kernfrage: Können wir Fairness algorithmisieren, bevor wir Ungleichheit automatisieren?