Alibaba und Baidu setzen auf eigene KI-Chips statt Nvidia

Alibaba und Baidu nutzen eigene KI-Chips statt Nvidia-Prozessoren, ein strategischer Wandel hin zu heimischer Technologie angesichts US-Exportbeschränkungen.

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Chinesische Tech-Giganten setzen auf heimische KI-Prozessoren

In einer bedeutenden strategischen Verschiebung haben die chinesischen Technologieführer Alibaba Group und Baidu begonnen, ihre intern entwickelten künstlichen Intelligenz-Chips für das Training von KI-Modellen einzusetzen, wobei sie teilweise Nvidia-Prozessoren ersetzen. Laut einem Bericht von The Information nutzen beide Unternehmen aktiv ihre proprietäre Halbleitertechnologie in KI-Entwicklungsworkflows.

Strategische Unabhängigkeit von westlicher Technologie

Die Bewegung stellt eine wichtige Entwicklung in der chinesischen Technologielandschaft dar, wo Unternehmen traditionell stark auf leistungsstarke Prozessoren von Nvidia für die KI-Entwicklung angewiesen waren. Alibaba nutzt seine maßgeschneiderten Chips seit Anfang 2025 für kleinere KI-Modelle, während Baidu mit dem Training neuer Versionen seines Ernie-KI-Modells unter Verwendung des Kunlun P800-Chips experimentiert.

"Der Wettbewerb ist unverkennbar angekommen... Wir arbeiten weiterhin daran, das Vertrauen und die Unterstützung von Mainstream-Entwicklern weltweit zu gewinnen," erklärte ein Nvidia-Sprecher als Reaktion auf die Entwicklung.

Geopolitische Druck beschleunigt inländische Innovation

Immer strengere US-Exportbeschränkungen für fortschrittliche KI-Chips nach China haben die Entwicklung einheimischer Halbleitertechnologie beschleunigt. Peking hat Technologieunternehmen unter Druck gesetzt, heimische Lösungen zu nutzen, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen für chinesische Tech-Unternehmen schafft.

Keines der Unternehmen hat Nvidia-Technologie vollständig aufgegeben. Beide verwenden weiterhin Nvidia-Chips für ihre fortschrittlichste KI-Modellentwicklung. Nvidias H20-Chip—der leistungsstärkste KI-Prozessor, den das Unternehmen noch in China verkaufen darf—behält eine überlegene Leistung im Vergleich zu chinesischen Alternativen, obwohl Alibabas KI-Chip laut drei Mitarbeitern, die die Technologie verwendet haben, jetzt mit der H20 konkurrieren kann.

Marktauswirkungen und Zukunftsaussichten

Die Entwicklung signalisiert Chinas wachsende Selbstversorgung in kritischen Technologiebereichen und könnte Nvidias chinesisches Geschäft weiter beeinflussen, das bereits von Exportkontrollen betroffen war. Nvidia-CEO Jensen Huang deutete letzten Monat an, dass Gespräche mit dem Weißen Haus über den Verkauf einer weniger fortschrittlichen Version von Chips der nächsten Generation nach China Zeit in Anspruch nehmen würden.

Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit Präsident Donald Trump über Exportlizenzen im Austausch gegen 15% der China-Umsätze aus seinen H20-Chips getroffen, was die komplexe geopolitische Landschaft rund um Halbleitertechnologie unterstreicht.

Quelle: Reuters